Centkleid

SAMMLUNG HAUPT – CHANGEANT

CHANGEANT – Ausstellung der Sammlung Haupt
in den Räumlichkeiten des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken
Schützenstraße 6a, 10117 Berlin

Kuratiert von Susanne Obert

Mitte der 1990er-Jahre legte der Berliner Anwalt für Urheber- und Medienrecht Prof. Dr. Stefan Haupt den Grundstein für den Aufbau seiner zeitgenössischen Kunstsammlung zum Thema Geld, die heute mehr als 300 Werke umfasst. Die in der Sammlung Haupt vertretenen zeitgenössischen Werke setzen sich mit Geld als individuellem, sozialem und gesellschaftlichem Phänomen auseinander.

Die von Susanne Obert für die Ausstellung CHANGEANT ausgewählten Werke stellen Fragen zu den Auswirkungen des verschwenderischen Umgangs mit Ressourcen, Geld und Werten, die einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung und einem an Gewinnmaximierung ausgerichteten Finanzsystem innewohnen.

Im Zentrum steht das textile Installationsobjekt CHANGEANT der Wiener Künstlerin NINA KELLNER. Die Summe der gewalzten 1, 2 und 5 Centstücke aus denen das schillernde Kleid gefertigt ist, ergibt das Äquivalent des Monatslohns einer Näherin in Bangladesch, ca. 60 – 70 Euro.

Aufgrund seines Gewichtes von etwa 3,5 kg entspricht dieses Kleid keiner erwünschten Eigenschaft eines Kleidungsstückes, sondern konfrontiert mit Gegenteilen. Es ist kalt, hart, unbequem, gefährlich aufgrund scharfer Kanten, passt sich nicht dem Körper an und ist somit schwer zu (er)tragen.

Dadurch lenkt es den Blick auf die Tragweite industrieller Produktionsweisen, die damit einhergehenden gesundheitlichen, sozialen oder ökologischen Auswirkungen auf Mensch und Natur sowie den Einfluß auf Tradition, Kultur und Werte innerhalb einer Gesellschaft.

Die Künstlerin wird das Kleid im Rahmen der Vernissage am eigenen Körper präsentieren.

Die für die Ausstellung ausgewählten weiteren Arbeiten stehen im Zusammenhang mit den in diesem Werk tangierten Fragestellungen.

Wir freuen uns, Sie zur Ausstellungseröffnung begrüßen zu können, es gelten die allgemein bekannten 3G-Regeln.